IBD beim Hund:
Wenn der Bauch zum Dauerproblem wird
🐾 1. Was ist IBD überhaupt?
Wenn der geliebte Hund ständig unter Durchfall, Bauchschmerzen oder Appetitlosigkeit leidet, dann ist das nicht nur für ihn belastend – sondern auch für dich als Mensch an seiner Seite. Vielleicht fragst du dich schon länger, was nur mit seinem Magen-Darm-Trakt los ist, warum keine Diät langfristig hilft und wieso die Symptome immer wiederkommen.
IBD steht für „Inflammatory Bowel Disease“, auf Deutsch: chronisch-entzündliche Darmerkrankung. Es handelt sich um eine Erkrankung, bei der der Darm deines Hundes dauerhaft entzündet ist – und zwar nicht wegen eines Infekts oder Parasiten, sondern weil sein Immunsystem sich gegen den eigenen Körper richtet. Ein bisschen wie ein innerer Krieg, den niemand sieht, aber dein Hund täglich spürt.
Das Gemeine an IBD ist: Sie zeigt sich oft schleichend. Mal ist es nur weicher Kot, mal Erbrechen, dann wieder scheint alles okay – bis der nächste Schub kommt. Und genau das macht sie so schwer greifbar.
Aber: IBD ist kein unausweichliches Schicksal.
Mit Wissen, Geduld und der richtigen Begleitung kannst du deinem Hund wirklich helfen.

🧬 2. Wie entsteht IBD beim Hund?
IBD entsteht nicht einfach über Nacht. Es ist, als würde sich im Inneren deines Hundes über längere Zeit etwas zusammenbrauen – leise, still und oft unbemerkt. Und irgendwann meldet sich der Körper. Mit Verdauungsproblemen. Mit Bauchschmerzen. Mit Appetitverlust oder chronischem Durchfall.
Aber was passiert da eigentlich genau?
IBD ist eine Autoimmunreaktion – das bedeutet: Das Immunsystem deines Hundes richtet sich plötzlich gegen die Zellen im eigenen Darm. Es reagiert über, sieht harmlose Bestandteile des Futters oder der Darmflora plötzlich als Feind und bekämpft sie. Die Folge: Eine dauerhafte Entzündung der Darmschleimhaut. Diese Entzündung macht es dem Körper schwer, Nährstoffe aufzunehmen und bringt das gesamte Verdauungssystem aus dem Gleichgewicht.
Warum das passiert?
Die genauen Ursachen sind noch nicht komplett entschlüsselt – aber viele Faktoren spielen eine Rolle:
🔸 Genetische Veranlagung: Manche Rassen wie Boxer, Französische Bulldoggen oder Retriever neigen vermehrt zu IBD.
🔸 Darmflora aus dem Gleichgewicht: Antibiotika, Wurmkuren oder falsche Ernährung können das sensible Gleichgewicht der Darmbakterien stören.
🔸 Futterunverträglichkeiten: Wenn der Körper regelmäßig auf bestimmte Futtermittel reagiert, kann sich daraus schleichend eine chronische Entzündung entwickeln.
🔸 Stress & Umweltgifte: Auch psychische Belastungen oder Schadstoffe im Umfeld können stille Auslöser sein.
Es ist wie ein Puzzle – viele kleine Teile, die irgendwann zu einem großen Bild führen: einer Erkrankung, die man lange nicht sehen konnte, aber umso mehr fühlen kann.
🐶 3. Mögliche Ursachen im Alltag – und wie wir sie oft übersehen
In meiner Arbeit mit Hunden, die unter Hautproblemen, Allergien oder chronischen Verdauungsthemen leiden, begegnet mir IBD immer wieder – oft ganz leise und versteckt hinter Symptomen, die zunächst harmlos erscheinen. Und doch zeigt sich fast immer: Es gibt kleine Auslöser im Alltag, die große Wirkung im Inneren haben.
Hier sind einige typische Alltagsfaktoren, die IBD begünstigen oder verschlimmern können – und die viele Hundebesitzer:innen gar nicht mit dem Darm in Verbindung bringen:
🔹 Industrielles Futter mit künstlichen Zusatzstoffen
Was in der Deklaration harmlos klingt, kann für den Darm deines Hundes purer Stress sein. Konservierungsstoffe, Lockstoffe, Füllstoffe – all das kann die Schleimhaut reizen oder sogar entzündliche Prozesse begünstigen.
🔹 Immer wieder wechselnde Futtersorten
Ein häufiger Futterwechsel bringt Unruhe in den Darm. Viele Hunde mit sensibler Verdauung brauchen vor allem eines: Stabilität und Klarheit – auch im Napf.
🔹 Unpassende Leckerlis oder Kauartikel
Ein „schneller Snack“ zwischendurch? Leider oft ein Auslöser. Schweineohren, Pansen, bunte Leckerlis mit Weizen oder Zuckerzusätzen – das alles kann wie ein Tropfen sein, der das Entzündungsfass überlaufen lässt.
🔹 Zu viele Belastungen für den Darm auf einmal
Wurmkuren, Spot-ons, Impfungen, Stress, Futterumstellungen, Parasiten – manchmal kommt einfach alles zusammen. Besonders bei Welpen oder Hunden aus dem Tierschutz entsteht hier oft die Grundlage für spätere IBD.
🔹 Übersehenes Ungleichgewicht in der Darmflora
Die „guten“ Darmbakterien brauchen Futter – und Ruhe. Wenn ständig Reize kommen, entsteht ein Ungleichgewicht. Und damit die ideale Bühne für stille Entzündungen.
Meine Beobachtung aus der Praxis:
Hinter fast jedem IBD-Hund steckt eine lange Geschichte. Eine Geschichte von vielen kleinen Bauchschmerzen, unklaren Diagnosen und ganz viel Unsicherheit auf der menschlichen Seite. Und genau deshalb ist es so wichtig, diese stillen Ursachen im Alltag zu erkennen – um wirklich nachhaltig helfen zu können.

🌱 4. Was du selbst tun kannst, um deinem Hund zu helfen
Wenn du einen Hund mit IBD an deiner Seite hast, fühlst du dich vielleicht manchmal machtlos. Du willst helfen – und weißt nicht genau wie. Vielleicht warst du schon bei mehreren Tierärzt:innen, hast unzählige Futtersorten ausprobiert, und trotzdem kommen die Beschwerden immer wieder.
Aber: Du bist nicht machtlos.
Ganz im Gegenteil – du kannst unglaublich viel bewegen, wenn du weißt, worauf es wirklich ankommt.
Hier sind meine wichtigsten Impulse aus der täglichen Praxis:
🔸 Fütterung gezielt und bewusst gestalten
Kein IBD-Hund gleicht dem anderen. Aber fast alle profitieren davon, wenn das Futter auf sie individuell abgestimmt wird:
➡️ gut verdaulich,
➡️ ohne synthetische Zusätze,
➡️ mit hochwertigen Eiweißquellen
➡️ und frei von bekannten Allergenen.
Manchmal braucht es auch einen Futterwechsel mit Fingerspitzengefühl – nicht einfach „was Neues“, sondern etwas, das wirklich passt.
🔸 Darmflora sanft aufbauen
Ein gesunder Darm beginnt bei den Bakterien, die in ihm leben. Präbiotische Kräuter, gezielte Ballaststoffe oder auch eine ganzheitliche Darmsanierung können hier Wunder wirken – aber nur, wenn man sie sanft und passend zum Hund einsetzt.
🔸 Entzündungen nicht nur bekämpfen, sondern verstehen
Anstatt Entzündungen medikamentös „wegzudrücken“, darfst du lernen, was sie dir sagen wollen: Dass dein Hund überlastet ist. Dass sein System Hilfe braucht. Dass Ruhe, Sicherheit und Stärkung jetzt wichtiger sind als „schnelle Lösungen“.
🔸 Stress erkennen – und reduzieren
Auch seelischer Stress kann den Darm krank machen. Lärm, Alleinsein, Reizüberflutung oder unklare Strukturen im Alltag – all das kann dazu beitragen, dass IBD immer wieder aufflammt. Achte deshalb nicht nur auf den Napf, sondern auch auf das Gefühl in seinem Bauch: Wie sicher fühlt sich dein Hund in seiner Welt?
🔸 Begleitung holen, die wirklich hinschaut
Man muss diesen Weg nicht alleine gehen. Eine fachkundige Begleitung, die auf die Signale deines Hundes achtet und nicht nur Symptome verwaltet, kann der Schlüssel zur nachhaltigen Besserung sein. Genau hier beginnt meine Arbeit – und mein Herzensanliegen.
💛 Weil jeder Hund ein Recht auf gesunden Bauch hat.
Weil Heilung nicht nur im Darm beginnt – sondern auch in der Beziehung zwischen Mensch und Tier.
🤎 5. Mein Herzenswort zum Schluss
IBD ist keine schnelle Diagnose mit einer einfachen Lösung.
Es ist ein Weg. Ein Weg, der Geduld braucht. Verständnis. Und jemanden, der nicht nur auf die Symptome schaut – sondern auf den ganzen Hund.
Ich weiß, wie überfordernd es sich anfühlen kann, wenn der Napf zur Unsicherheit wird und du deinem Hund am liebsten sofort Erleichterung schenken würdest. Genau deshalb bin ich da. Mit offenem Ohr, mit fundiertem Wissen – und mit einem Herzen, das die Sprache sensibler Hundebäuche versteht.
Wenn du das Gefühl hast, dein Hund könnte von IBD betroffen sein – oder wenn du einfach spürst, dass irgendetwas mit seinem Bauch nicht stimmt:
👉 Dann lade ich dich ein, dich bei mir zu melden. WhatsApp
Denn du musst diesen Weg nicht alleine gehen.
Und dein Hund muss nicht weiter leiden.
Mit Wärme, Klarheit und einer Portion Bauchgefühl,
Pfötchengrüße
Edelgard mit Sweety 🐾